Dienstag, 27. September 2011

29.08 – 27.09.2011 Indonesien - Bali, Gili Islands, Lombok

Hallo Freunde,

es ist schon wieder ein extrem schneller Monat vergangen und ich habe mir in dieser Zeit mal so richtig die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, denn nachdem ich erfolgreich den Van und mein sonstiges Hab und Gut an den Mann bzw Frau gebracht habe, habe ich mir einen Urlaub vom Urlaub gegoennt. Ich habe ein viel zu teures Ticket nach Denpasar auf Bali (Indonesioen) gebucht. Eine Alternative waere gewesen nach Neuseeland zu fliegen. Da ich aber nur einen Monat Zeit habe, weil am 2.10. Freunde aus Deutschland nach Sydney zu Besuch kommen, habe ich mich dann doch fuer die heisse, trockene und asiatische Variante entschieden – und ich habe es wirklich keine Sekunde bereut.

Eigentlich war ich vorher nicht ganz von Suedost-Asien ueberzeugt aber nachdem ich in Australien so viel tolles davon gehoert habe, dachte ich mir, ich gebe dem ganzen Mal eine Chance. 
Also hab ich die ersten Naechte am Soka Beach im Westen der Insel verbracht.
Am Flughafen angekommen wird man von einer Horde Taxifahrer empfangen die sofort die besten Freunde sind, die man sich vorstellen kann, zumindest bis zu dem Punkt an dem man ihnen sagt, dass man nicht mit ihnen mitfahren moechte. Das Hotel in dem ich unterkomme, hat mir angeboten mich fuer 350.000 Rupiah vom Flughafen abzuholen. Das sind ca. 30 Euro. Kleine Info: I Euro ist umgerechnet ca. 12.000 Rupiah.
Da ich mir dachte, dass die damit nur Geld machen wollte, habe ich den Airport Shuttle nicht gebucht, weil ich dachte ich komme viel viel guenstiger dahin wenn ich direkt vor Ort frage... Denkste... Der Preis, den die Taxifahrer haben wollten fing grundsaetzlich bei 500.000 Rupiah an, die ham se doch nicht alle. Naja, einen Taxifahrer hatte ich dann soweit, dass ich ihm 380.000 Rupiah zahle. Da es schon fast 1 Uhr nachts war und ich echt total muede war, habe ich eingeschlagen und er hat mich ins fast 2 Stunden entfernte Soka gefahren. Auf der Karte Balis sehen die Entfernungen alle sehr klein aus, aber die Strassen sind oft nicht im besten Zustand und von Verkehrsregeln haben hier die wenigsten etwas gehoert... Auf Bali leben glaube ich ca. 3 Mio Menschen. 2 Mio oder mehr haben nach eigenen Schaetzungen einen Roller. Kein 50ccm sondern das sind hier alles Mopeds mit mindestens 125ccm. Es wird von allen Seiten ueberholt und es stellt sich heraus, dass ein Roller die einfachste und schnellste Moeglichkeit ist von A nach B zu kommen. Die Roller werden auch als allgemeines Transportmittel verwendet. Ab und an findet man Roller auf denen eine ganze Familie beispielsweise zum einkaufen faehrt. Da faehrt der Vater, vor ihm steht sein 4 jaehriger Sohn. Hinter ihm sitzt seine Frau und auf ihrem Schoss das Frischgeborene. Das ganze zusammen nennt man dann Bali Minivan... Da in der Familienkasse auch nicht so viel Geld ist, tragen nur die Eltern einen Helm ;-)
Anderswo findet man auch Roller womit Futtergras fuer Kuehe, 5 Kisten Bier, oder Chipstueten transportiert werden. Um Weg zu sparen wird die Karre dann mehr als vollgepackt. Genauso wirds aber auch bei LKWs und PKWs gemacht...
In Soka habe ich 2 andere junge Deutsche kennengelernt mit denen ich fuer ein paar Tage Sightseeing gemacht habe. Hab mir Straende angeschaut, bin mit nem Roller durch die Gegend gefahren. Hat Spass gemacht.



Von Soka bin ich dann nach 3 Naechten dann nach Sanur in ein Hostel namens Big Pineapple gezogen. Ein echt klasse Ort und jedem jungen Menschen oder jungen Paerchen rate ich dort fuer ein paar Naechte zu stoppen. Tolle Leute, klasse Atmosphaere, ein Swimming Pool, freies Internet, sauber. Die Nacht kostet umgerechnet 7 Euro. Es wird von einem in der Schweiz geborenen Australier betrieben und das merkt man auch. Er hat alles selber gebaut und es ist alles sehr gute Qualitaet - ein kleiner Geheimtip ;-)

Neben dem Hostel gibt es einen Padi Dive Center der fuer Hostelbewohner 10% Discount gibt also habe ich mich ganz kurzfristig dazu entschieden die Open Water Diving Licence zu machen. Hat mich ca. 240 Euro gekostet. Im Vergleich zu beispielsweise Australien ist das guenstig, sehr guenstig ;-) Insgesamt habe ich in Bali und den Gilis 9 Tauchgaenge gemacht. In Korallenriffen, an nem Schiffswrack an Inseln und in Buchten. Es ist eine Sucht und es macht unheimlich Spass. Ich komm ausm Schwaermen gar nicht mehr raus und ich kann jedem nur ans Herz legen einmal einen Tauchgang zu machen, dann werdet ihr verstehen was ich meine. Und als kleine Anregung: Der Mensch weiss aber ueber die Mondoberflaeche als ueber den Meeresgrund. Also probierts aus...









Aber auch wenn man nicht tauchen geht, kann man viel sehen. Ein Schnorchelset gibt einem ebenso einen gigantischen Einblick in das Leben unter der Wasseroberflaeche.




In Sanur habe ich auch Chris und Tom, 2 Englaender, kennengelernt. Das waren echt top Typen. Haben uns auf Anhieb verstanden. Haben zusammen Sightseeing-Trips gemacht, in die Kunststadt Ubud, zu den wunderschoenen indonesischen Reisterassen und Tempeln. Eine super Erfahrung, tolle Bilder und viel Spass. Dazu kann man auf Bali Fahrer buchen, die einen fuer ca 30 Euro den ganzen Tag durch Land fahren und anhalten wo man moechte oder nicht moechte. Je nach Englischkenntnissen koennen einem die Fahrer auch viel Wissenswertes erzaehlen und es ist die wohl beste Moeglichkeit das Land zu sehen.







Ich habe mich auch im Surfen probiert. Bin dafuer nach Kuta gefahren, habe mir am Strand ein Surfbrett ausgeliehen, bin ins Wasser gestiegen, hab mich aufs Brett gelegt, gewartet, die erste grosse Welle mitgenommen und ganz ganz bitter klaeglich gescheitert :-) :-D So gings dann fuer eine Stunde bis ich vor Erschoepfung nix mehr konnte. Ich bin einfach hoffnungslos schlecht in diesem Sport... Und es ist glaube ich einer der ganz ganz wenigen Sportarten wo man sieht wies geht aber man es nicht mal ansatzweise schafft es zu kopieren. Man braucht viele Surfstunden bei einem Lehrer und muss dann taeglich fuer 2 Jahre trainieren um es etwas in den Griff zu bekommen. Dafuer bin ich aber zu geizig und ungeduldig, also habe ich das Surfen nach 2 Tagen sein gelassen ;-) Zumindest sah ich gut mit dem Brett in der Hand aus :-) hehe



Von Sanur sind Tom, Chris und ich dann ins 3 Stunden entfernte, im Nordosten der Insel liegende Amed gefahren. Dort haben wir zusammen 2 Naechte verbracht und mit Rollern die Umgebung erkundet. So eine tolle Gegend, mit Schiffswracken zum tauchen und schnorcheln, tollen Bergen, einem Vulkan und wenig Tourismus. Da Chris berufsbedingt zurueck musste und ich das Land sehen wollte, ebenso wie Tom, haben wir uns auf unsere neuen Roller geschwungen und sind dann an der Nordkueste entlang Richtung Nordwesten um dort auf Manjagan Island zu schnorcheln. Als wir angekommen waren mussten wir aber leider feststellen, dass man auch zum schnorcheln ein Boot mit Fahrer chartern muss um dorthin zu kommen, also haben wir uns kurzfristig dazu entschieden weitere 2 Tauchgaenge an der Insel zu haben ;-) Tolle Erfahrung, hat grossen Spass gemacht. 

Noch in Amed haben Tom und ich dann auch schon Tickets fuer unseren Trip nach Gili Island gebucht. Nach Amed sind wir dann auch wieder zurueck und haben uns aufgemacht auf die so hoch gelobten 3 Nachbarinseln, die zur Insel Lombok, oestlich von Bali, gehoeren. Und die Leute haben nicht uebertrieben. 3 kleine Inseln, Gili Trawangan, Meno und Air, eine schoener als die andere, weisser Sand, tuerkises Wasser, Wahnsinns Korallen, maechtiger Fischreichtum, Schildkroeten und kein einziges Auto auf der Insel. Man kann jede Insel in maximal 1 - 1,5 Stunden umrunden. 
Nach ein paar Tagen Gili T habe ich mich dann von tom getrennt um die anderen 2 Inseln zu erkunden. Gili T ist die sogenannte Partyinsel. Viele Touristen, Bars, Restaurant und Musik. Gewoehnungsbeduerftig.... Habe ich nicht so gemocht. Ein weiterer Minuspunkt ist das Drogengeschaeft. Auf den Inseln gibt es keine Polizei, weswegen sehr offen damit umgegangen wird. Man wird staendig gefragt ob man was haben moechte oder was braucht. Da gehts ueber Gras zu Magic Mushrooms (pilzen) bis zu Pillen. Voll krass. Deswegen bin ich dann auch da weg und weiter nach Gili Meno. Da war dann das genaue Gegenteil der Fall. Eine Totenstille auf der Insel. Da ich aber alleine unterwegs und auf der Insel NUR Paerchen waren wurde ich schnell genervt und war froh dass ich nur eine Nacht da verbracht habe und weiter nach Gili Air gefahren bin. Die Verbindung zwischen den Inseln ist sehr sehr einfach. Man kauft sich fuer 1,5 Euro ein Public Boot Ticket und faehrt dann innerhalb von 15 Minuten zur naechsten Insel.
Gili Air hat mir am besten gefallen. Es war eine gute Mischung der anderen 2 Inseln. Zwar immernoch ruhig aber nicht so ruhig dass man sich langweilt. Viele junge Leute und ein paar Restaurants und Bars. Eine gemuetliche Atmosphaere mit tollen Schnorchelspots.
Geschlafen habe ich auf allen Inseln immer relativ gut und guenstig in Bungalows oder "Homestays" fuer umgerechnet 7-12 Euro, manchmal guenstiger. Fruehstueck war immer drin, es gibt grundsaetzlich Banana-Pancake... soooooo gut :-)








Nach einer weiteren Nacht auf Gili Air gings dann auf die grosse Nachbarinsel von Bali - Lombok. Dort habe ich einen Trip auf den Mount Rinjani gebucht. Chris hat mir den Trip empfohlen also dachte ich mir "Auf gehts Junge, mach mal was. Genug am Strand gelegen!" :-)
Sind in ner Gruppe den Berg hochgestuerzt. Es find flach an und wurde im Minutentakt steiler und steiler. Ich habe diesen Berg gehasst. Jeder Schritt tat weh. Je steiler der Berg wurde, desto kuehler und windiger wurde es aber. Der ganze Trip hoch hat 9 Stunden gedauert, mit Mittagspause usw. Man zahlt fast 100 Euro fuer den Trip, echt viel, wenn man bedenkt dass man seinen Rucksack immernoch selber traegt und sein ganzes eigenes Gewicht immernoch den Berg hochschleppt. Aber es gibt Porter, die die Zelte, das Essen und Wasser tragen. Das sind kleine Einheimische, die mit nichts weiterem als Flip-Flops an den Fuessen und 2 grossen Koerben den Berg hochwatscheln. Das Korbgestell hat dann insgesamt ein Gewicht von 20-25 kg. Die Hoelle und die Jungs machen das jeden Tag und verdienen so ihr Geld. Es ging ueber Stock und Stein, Wurzeln und je hoeher man kam, desto unbegehbarer wurde der Pfad, zum Schluss war es nur noch loses Gestein, man machte 2 Schritte vor und ist einen wieder runtergerutscht. Meine Beine haben mir noch ne Woche danach dafuer gedankt.





Nach 9 Stunden waren wir aber immernoch nicht oben, sondern am Kraterrand. Von dort sind die anderen am naechsten Tag dann Richtung Gipfel, ich habe ein verkuerztes Ticket gebucht, durfte am naechsten Tag also wieder runter laufen, hat mich aber nur 3,5 Stunden gekostet... Dieser Berg war die Hoelle...
Die Nacht haben wir am Kraterrand verbracht, in kleinen Zelten auf ner hauchduennen Isomatte und ich hatte das Pech nen viel zu kleinen Schlafsack zu erwischen. Es waren 5-10 Grad, der Wind fegte nur so ueber uns. habe vielleicht 2 Stunden geschlafen und mir alles wundgelegen, bin ja keine zarte Fee.

Der Ausblick vom Kraterrand war aber mehr als wunderschoen. Es war gigantisch, ein Traum. Sowas habe ich noch nie in meinem Leben gesehn. Man fuehlt sich so klein, winzig klein, alles wirkt so gross um einen...










Nach 4 Wochen Indonesien gings dann aber wieder zurueck nach Australien, genauer Sydney, um auf meine deutschen Freunde Andrej und Ulli zu warten, die fuer einen 3 woechigen Besuch hierher kommen. Thomas wird auch wieder dabei sein. Damit ist die alte WG wieder vereint und bereist gemeinsam Down Under. Wir mieten einen Van und duesen fuer 3 Wochen rum... Wo genau es hingeht weiss noch keiner, das wird sich kurzfristig ergeben. Das ist ja der Reiz der ganzen Sache ;-)
So sitze ich also hier, schaue aus dem Fenster, es regnet!! Ich denke an Bali und finde "Ja Junge, das hast du gut gemacht!!!" Bin sehr gluecklich und dankbar fuer diese Erfahrung.
Wie es weitergeht.... Ach egal... ;-) Bald hoert ihr wieder von mir! Vermiss euch zu Hause...