Donnerstag, 3. November 2011

21.10.11-18.01.12 Perth, zu Hause, Perth - Jetzt kommt der Geheimtip

Auf Perth habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut...
Jeder hat mir gesagt, dass die Westkueste Australiens einfach atemberaubend und Perth die dazugehoerige schoenste Stadt Australiens sein soll. Die weissesten Straende, das klarste Wasser, die schoensten Nationalparks und die meisten Millionaere soll es hier geben. Und nachdem ich am 21. Oktober angekommen bin, kann ich auch nachvollziehen, warum dieser so weit entfernte Teil Australiens so beliebt ist. Die naechste groessere Stadt ist Adelaide, 2800km entfernt...
Zum dritten Mal in 10 Jahren erfaehrt Western Australia einen Minenboom, hier wird staendig zugewandert und manche Menschen glauben dass Perth in wenigen Jahren groesser, schoener und besser sein soll als Sydney oder Melbourne... Das sei mal so dahingestellt...


Meine letzte Nacht nach dem Roadtrip mit Andrej, Ulli und Thomas habe ich mit Letzterem am Sydney Flughafen gebracht. Da unsere Flüge am frühen morgen gingen und wir sowieso Sparfüchse sind, haben wir uns entschieden am Terminal zu schlafen. Es war ne lange harte Nacht, aber was macht man nicht alles, um 20 Euro zu sparen ;-)
Mein sehr guter Freund aus der Zeit in Mildura, Roger, hat mir die Kontaktdaten seines Bruders Robert gegeben, bevor ich nach Perth geflogen bin. Robert ist einer von 2 Pastoren in der groessten Gemeinde West Australias. Angeblich haben sie fort ca. 400 Mitglieder. Ich habe mit ihm Kontakt aufgenommen und er war so nett mich vom Flughafen abzuholen und erstmal zu seiner Familie zu bringen und vorzustellen. Dort habe ich dann seine Frau Jasmin, und die Kinder Joshua, Janelle und Jaden kennengelernt. Robert ist serbischer und Jasmin südamerikanischer Abstammung, ein interessanter Mix. Nach vorsichtigem Abtasten und kennenlernen haben wir uns wirklich ziemlich schnell verstanden und ich bin uebergluecklich und mehr als dankbar diese tolle Familie kennengelernt zu haben (es ist ein weiteres meiner vielen Wunder, die ich in Australien erleben durfte). Ich durfte auf Anhieb bei der Familie bleiben und erstmal in Perth klarkommen. Man glaubt gar nicht wie wertvoll sowas sein kann. Ich konnte mich in Ruhe auf Jobsuche machen und die Stadt kennenlernen ohne mir Gedanken über Geld und Unterkunft machen zu müssen. Ich wollte dort aber nicht zu lange bleiben, da ich schon etwas schlechtere Erfahrungen mit sowas gemacht habe. Also jeden Tag Emails, Telefonate, SMS, bis ich dann nach 10 Tagen den ersten Job an der Angel hatte. Kellnern in Fremantle in nem teuren Restaurant. Meine gute Bekannte Sarah aus Korbach war auch in Fremantle und gab mir noch eine Kontaktnummer von Jonathan, für den sie eine Weile gearbeitet hatte. Dieser Job war Unkrautspritzen am Straßenrand und Bürgersteigen. Klingt doof, ist es auch, aber Geld ist eben auch nur Geld, wie man's verdient ist zu so einem Zeitpunkt eher zweitrangig. Nach 2 Telefonaten durfte ich auch dort anfangen. 2 Jobs gleichzeitig, hatte ich auch noch nie...

Also erstmal wieder Klamotten fürs Kellnern gekauft, da meine alten aus Mildura-Zeiten eben immernoch an demselben Ort waren und Ausrüstung fürs Unkraut spritzen angeschafft, Wanderschuhe, Shorts und T-Shirt.

Das Kellnern war anfangs etwas ungewohnt, aber langsam kam ich rein und geschont wurde ich da auch nicht wirklich. In meiner zweiten Schicht war direkt eine Hochzeit. Tische wurden umgestellt, Tischnummern schon wieder geändert, es war nicht ganz easy. Das Essen musste schnell raus, keine Zeit verlieren. Gut dass ich das mit dem 3-Teller-tragen beherrsche. Dann passierte es aber. Bei meiner zweiten Ladung Teller habe ich mich verbrannt. Die Teller werden in der Kueche mit Heizlampen vorgeheizt, damit das Essen länger warm bleibt. Ich hatte ein langarmiges Hemd und eine Stoffserviette auf meinem Arm. Und doch habe ich mich verbrannt. Ich habe es nicht sofort gecheckt, aber als ich zum Ende des Abends mein Hemd hochkrempelte kam eine gewaltige Brandblase zum Vorschein die eklig aussah und auch ziemlich weh tat. Nach der Arbeit habe ich die Blase mit einer Nadel geplatzt (ich weiß, sollte man eigentlich nicht machen, aber wenn ichs nicht gemacht hätte, hätte ich mir das Ding garantiert aufgerissen – und bei meinem Glück waer das mit nem weißen Hemd passiert :) Habe mir direkt bei der Apotheke Zeug zur Behandlung geholt und ich dachte ich waer auf nem guten Weg. Jedoch fing mein Arm langsam an weh zu tun und steif zu werden. Meine Adern sind rot angelaufen und um der Wunde war ein großer roter Fleck... Ganz klar – Blutvergiftung, das Mistding hat sich entzündet!! Es ist jedoch schon eine Woche nach dem Unglück vergangen. Mit dem entzündeten Arm bin ich zu meiner dritten und auch letzten Schicht in dem Restaurant angetreten. Da ich so keine drei Teller tragen konnte, war ich praktisch „wertlos“ für die anderen. Also wurde ich zum Besteck polieren in der Küche verdammt. Es hat auch keinen wirklich gekümmert was mit mir war. Nach der Schicht bin ich dann ins Krankenhaus, wo ich quasi die ganze Nacht verbracht habe. Ich kam um 11 abends da an und um 3 Uhr nachts, als schon keiner mehr gewartet hatte, wurde ich nach mehrfachem Nachfragen dann dran genommen. Hab direkt ein Antibiotikum injiziert bekommen und nachdem die Wunder versorgt wurde, durfte ich dann nach Hause. Was ein Akt sag ich euch... Das ganze hat meine Versicherung dann 150Euro für etwas Antibiotikum und ein Pflaster gekostet. Soll mir recht sein. Hat sich die Versicherung schon fast gelohnt :) Habe danach direkt den Job gekündigt und meine Hemden abgegeben, das brauchte ich nicht mehr.

Aber ich hatte ja Ersatz. Unkraut spritzen bei Jonathan...

Das war ein Job den ich gerne gemacht hab. Man arbeitet 8 Stunden, davon spritzt man die 1., 3., 5. und 7. Stunde und den Rest fährt man den LKW und der andere spritzt. Das heißt es wird in 2er Teams gearbeitet. Ich arbeitete mit Lyndon, einem Auswanderer aus Simbabwe. Mein Chef Jonathan und sein Vater, der auch da arbeitet, kommen ebenfalls aus dem afrikanischen Land, wovon ich nicht mal weiß wo es genau liegt :)
Ihr Englisch war sehr einfach und gut zu verstehen, und Lyndon war ein Top-Typ. Kamen sofort sehr gut miteinander klar und schon am 2. Tag wusste ich wie der Hase läuft (es war auch wirklich nicht viel dabei das bisschen Unkraut zu spritzen :). Lyndon meinte jedoch, dass sich sehr viele Backpacker sehr schwer mit dem Job machen... Keine Ahnung was die da machen :)
Das Einzige, dass mich an diesem Job genervt hat, waren die Arbeitszeiten. Ich musste jeden morgen um 4 aufstehen und um 5 wurde angefangen zu arbeiten. Ich hatte zwar dafür schon um
13 Uhr Feierabend, es war trotzdem jeden einzelnen Morgen eine Quälerei aufzustehen...
Die Nachmittage habe ich dann ab und zu für Strandbesuche genutzt, oft habe ich mich aber einfach nur hingelegt und habe geschlafen. Die Umstellung war sehr hart...

Jeden Samstag bin ich dann zu den Stankovic's (Robert und Jasmin) gefahren und habe den Tag mit ihnen verbracht. Morgens sind wir gemeinsam zur Kirche und nachmittags war ich dann in der Regel entweder bei ihnen zu Hause oder wir haben mit ein paar Familien aus der Kirche ein gemeinsames Picknick gehabt. Ich habe sehr sehr viele tolle Menschen in der Zeit in Perth kennengelernt. Zum Beispiel Gavin mit seiner Familie. Toller Typ, der mich direkt am ersten Abend nachdem wir uns kennenlernten zum Essen mit der Jugend eingeladen hat. Oder Marike und Familie – tolle Menschen, die aus Südafrika kommen. Sehr herzlich und offen. Sie sind sehr ähnlich zu meiner Familie zu Hause. Ich kann sie alle gar nicht nennen, aber um jeden einzelnen bin ich sehr glücklich.
Perth hat mich als Stadt sehr überzeugt Es ist die einzige Stadt Australiens (bis jetzt), in der ich mir vorstellen könnte eine Weile zu leben. Sie hat ca. 2 Mio. Einwohner, es kommt einem aber absolut nicht so vor. Es ist teilweise sehr ruhig und dörflich, man kann es aber auch beschäftigt und voll haben. Nachtleben gibt es in verschiedenen Vororten auch, je nachdem was man möchte, man findet es in Perth. Es gibt überall Strände, die mit schneeweißen Sand und glasklarem Wasser locken. Das Wetter ist so gut wie immer klasse und selbst wenn es regnet dann ist es eher eine coole Erfrischung als was graues und nerviges wie in Deutschland... Perth ist die wahrscheinlich reichste aber auch teuerste Stadt Australiens. Da es in West Australia Unmengen an Minen gibt, wo die Menschen abnormal viel Geld verdienen, wird natürlich auch umso mehr Geld verlangt, sei es für Essen, Autos oder Unterkünfte Man verdient zwar gut, alles andere hat dann aber auch seinen Preis.
Über die Webpage Gumtree habe ich aufgrund meiner Jobs eine Unterkunft in Fremantle gesucht. Da ich ungern in ein Hostel wollte (Preise lagen bei ca. 20 Euro pro Nacht für 6-Bett-Zimmer) habe ich nach WGs geschaut oder nach Housesitting-Moeglichkeiten. Da wurde ich auch fündig. John Calabrese, ein ca. 50-jaehriger Minenarbeiter, bat ein Bett in seiner Wohnung an. Vorteil: Er war immer 2 Wochen am arbeiten und eine Woche in der Wohnung, immer im Wechsel. Ich habe ihn kennengelernt an dem Tag, an dem ich auch im Restaurant angefangen habe zu arbeiten. Er holte mich vom Bahnhof ab und wir sind direkt in seine Wohnung. Nach einem „Kennenlern-Bier“ und etwas Smalltalk wurde dann schnell klar, dass ich dort bleiben darf. Nach Rückfrage, wieviel er denn an Miete pro Woche haben möchte, meinte er nur, ich solle mir darum keine sorgen machen und er möchte erstmal nichts haben. Solang ich sauber bleibe und keinen Mist mache, ist alles ok (das kommt dann auch in die Kategorie „Wunder Australiens“). Einen Tag später ist er dann auch schon zur Mine gefahren und ich hatte erstmal 2 Wochen sturmfrei. Genial... Seine Wohnung war sehr klein, so auch das Bett auf dem ich schlief, aber ich hatte Meeresblick... Für so eine kleine Wohnung, die wenn überhaupt 30-35qm hatte, zahlt man in Fremantle mit Meeresblick aber locker 1000Euro pro Monat. Unglaublich... Je mehr man vom Meer sieht, desto teurer wird’s...

6 Wochen war ich insgesamt in Perth bis ich meinen Überraschungsplan in die Tat umsetzen konnte. Ich hatte zu Beginn meiner Reise ein Open Return Ticket gebucht. Das bedeutet ich fliege nach Australien, kann aber selber festlegen wann ich zurückfliege. Das habe ich dann schon im Juli in Sydney gemacht. Mein Rückflug nach Deutschland startete am 11.12.! Zurück nach Sydney, wo ich einen Tag verbrachte, dann weiter nach Taipei, wo ich noch mal 15 Stunden Aufenthalt hatte und dann weiter nach Frankfurt. Meine Brüder und ein paar Freunde habe ich in meinen Plan eingeweiht, so hat mich dann auch David am 14.12. morgens vom Flughafen abgeholt. Abends hat er dann meine Eltern ins chinesische Restaurant eingeladen, mit dem Vorwand seine Diplomarbeit und ihren Hochzeitstag nachzufeiern. Meine Eltern waren schon etwas skeptisch, da es an einem Mittwoch war und Maxwell auch extra aus Bocholt ca. 300km angefahren kam. Ich wartete im Auto bis sich alle gesetzt haben. Meine Eltern saßen mit dem Rücken zur Tür. Ich konnte mich also unbemerkt anschleichen. Dann stellte mein Bruder eine weitere Überraschung vor und als sich meine Mum umdrehte, konnte sie ihren Augen nicht glauben. Mit Pipi in den Augen wurde ich dann von meinen Eltern empfangen und es dauerte eine Weile bis sie realisierten, dass ich wirklich da war...

In Australien habe ich aber schon mein Ticket zurück gebucht. Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Land und entgegen meiner Planungen, werde ich noch ein paar Monate dranhaengen, da ich noch nicht die Westküste gesehen habe. Ich habe nur gutes darüber gehört und werde dann im Januar wieder etwas arbeiten und dann einen Weg versuchen zu finden so günstig aber cool wie möglich in den Norden zu kommen...

Ich habe jetzt 4,5 schöne Wochen zu Hause verbracht, mit Weihnachten und Silvester, aber es ist jetzt an der Zeit wieder zurück zu gehen und meinen Traum abschließen. Wie lange es gehen wird, weiß ich nicht, was passiert wenn ich nach Hause komme kann ich auch noch nicht sagen, aber 2012 wird genauso wie schon 2011 ein sehr ereignisreiches Jahr...


Ich freue mich drauf....

29.09. - 20.10.2011 Roadtrip mit der Detmold-Truppe, Capitol & East Coast

So, nach ein paar Tagen ausspannen in Sydney, sind am 2.10. dann auch Andrej und Ulli angereist. Thomas ist zwischenzeitlich auch von der einsamen Farm, auf der wir zusammen gearbeitet haben, zurueckgekommen. Thomas und ich haben unseren coolen Jucy-Camper abgeholt. Es war ein vollausgestattetes Auto, mit Gaskocher, Kuehlschrank und Platz fuer maximal 4 Leute.
Wir mussten uns alle wieder an das Gefuehl gewoehnen. Thomas musste erstmal wieder klarkommen ueberhaupt unter Menschen zu sein, ich war zuletzt auf Bali auf Low-Budget-Tour und Janzens wollten nen tollen Urlaub haben. Also gings los...
Der Plan war, dass es keinen Plan gibt, wir waren uns alle unschluessig wos hingehen sollte. War uns im Prinzip egal, wollte einfach ne tolle Zeit zusammen haben. Haben uns sagen lassen, dass es suedlich von Sydney ruhiger sein soll und es tollere Plaetze gibt, als an der touristenverseuchten Ostkueste. Das Wetter war jedoch nicht gerade vielversprechend. Naja, erstmal los... Vielleicht aendert sich was unterwegs.
Erstes mittelfristiges Ziel war Canberra. Ich wollte eigentlich nicht hin, weil diese aus dem Boden gestampfte Hauptstadt, superlangweilig sein soll... Hat sich dann auch bestaetigt!!!!! Leider... Haben dann aber doch etwas Sightseeing gemacht (Parlamentsgebaeude, Innenstadt, etc), haben den Sonnenschein genossen und sind am gleichen Tag noch weitergefahren auf nen Campingplatz...
Habe kurz bevor meine Freunde angekommen sind, das iPhone bekommen, das mir mein lieber Bruder Max (danke an dieser Stelle) aus Deutschland zugeschickt hat ;-)
Damit konnte ich dann zwischendurch immer Wetteraussichten checken. Die sahen nicht gerade cool aus, je weiter suedlicher wir kamen!! Also Teamsitzung... :-)
Innerhalb von 10 Minuten war klar: Wir fahren nicht weiter in den Sueden, drehen um und fahren schnellstmoeglich in den Norden! Ziel: Townsville... Damit ihr es nicht bei Googlemaps nachschlagen muesst, sage ich euch einfach wieviel km das von Batemans Bay ist, wo wir an dem Abend waren: 2.349km
Schwierigkeit bei der ganzen Sache war nur, dass uns die Zeit davon lief. Haben schon mit dem Suedtrip 3 Tage verloren und muessen jetz schnellstmoeglich Kilometer gut machen um in der Sonne zu sein. Thomas konnte nicht fahren, Ulli war noch nicht ganz sicher... Also blieben Andrej und ich!
Am gleichen Abend haben wir uns dann noch auf den Weg gemacht in Richtung Sydney, wo wir dann noch eine Nacht bei meinen Freunden Michael und Lesia im Haus uebernachtet haben, ehe es dann am naechsten Tag mit Vollgas Richtung Townsville ging. Haben die 2000km von Sydney bis Townsville in knapp 30 Stunden gemacht... Gute Leistung... Habe aber nen Strafzettel kassiert!! 23kmh zu schnell und 333$ aermer ;-) Die Strafen hier sind echt absurd... Naja, selber schuld!!

Sind also angekommen, total uebermuedet und ausgeschlachtet. Erstmal ausschlafen! Haben uns eine super free-camp-area noerdlich von Townsville gefunden wo wir direkt 2 Naechte geblieben sind. Erstmal entspannt und Backpacker-dasein geniessen... Wird auch vereinfacht durch 30 Grad :-)

Haben dann viel entspannt, sind immer 100-200km am Tag gefahren, meistens an Straenden geschlafen, selber gekocht, zusammen zubereitet, zusammen abgewaschen, wie in einer grossen Familie :-) (Nicht wahr Ulli??) :-P

Nach einigen Tagen gammeln und langsam weiterfahren, sind wir morgens in Airlie Beach angekommen. Haben uns entschieden nen Segeltrip zu den Whitsunday Islands und dem umliegenden Great Barrier Reef zu machen. Eine der besten Entscheidungen die ich bis jetzt in Australien gemacht habe. Haben Last-Minute-Tickets gebucht, fuer einen 2 Tage-2 Naechte-Trip haben wir 300$ jeweils gezahlt. Top Preis. Inklusive war schnorcheln, Essen und ein Tauchgang. Fuer mich nach Bali nix neues, aber fuer die anderen 3 war es doch etwas Nervenkitzel... ;-)
Waren dann mit 30 Leuten auf diesem grossen Segelboot unterwegs. Was etwas nervig war, dass der groesste Teil der Passagiere deutsch gesprochen hat. Meistens Touristen fuer wenige Wochen, die keine Anstalten machten grossartig englisch zu sprechen! Habe mich dann mehr mit Hollaendern und Englaendern beschaeftigt, hat auch mehr Spass gemacht... ;-) Haben etwas geschnorchelt, auf dem Boot in irgendwelchen Buchten geschlafen, es war einfach toll... Das absolute Highlight war Whitehaven Beach. Diese Postkartenkulisse, schneeweisser feiner Sand, kristallklares tuerkises kuehles Wasser. Es war ein Traum. Nicht zu Unrecht ist dieser Strand unter den Top3 der Welt... Dafuer wuerde ich auch unterschreiben :-)

Leider hatte ich in Sydney meinen Tauchschein gelassen, weil ich davon ausging, dass wir in den Sueden fahren und ihn sowieso nicht brauchen. Deswegen wurde ich beim Tauchen auch als Anfaenger behandelt, durfte alle Uebungen vom Kurs nochmal machen. War aber voellig ok. Die Aufregung bei Andrej, Ulli und Thomas war gross. Aber im Endeffekt waren alle dann doch eine Erfahrung reicher. Alle haben beim Tauchen und Schnorcheln Schildkroeten gesehn, ausser wir... Das war etwas schade, aber es war trotzdem schoen!! Dafuer haben wir waehrend dem Segeln ne Schildkroete und einen Delfin gesehn, kleine kurze Spitzen, die die Erfahrung einfach so toll gemacht haben.
Nach 2 Naechten auf See ging unsere Reise dann weiter gen Sueden...
Es waren schon fast 2 Wochen von unserem Trip vorbei, als wir leider unseren Trip aus privaten Gruenden abbrechen mussten. Andrej und Ulli sind von Brisbane nach Hause geflogen...
Also waren wir noch fuer ca. 1 Woche zu zweit unterwegs... Thomas und ich, das Dreamteam auf vier Beinen war wieder auf der Strasse ;-) Nach Brisbane kommt die schoene Gold Coast. Tolle Namen wie Surfers Paradise kommen dann, schoene weisse Straende aber auch hier wieder etwas zu viel Tourismus. Und da nach der Verabschiedung von den Janzens die Luft etwas raus war, haben wir zum Schluss grosse Spruenge Richtung Sydney gemacht, wo wir den Van wieder abgeben mussten und von wo Thomas nach Neuseeland und ich nach Perth fliegen wollten.
Hab noch ein paar Tage mit Tresna in Michaels und Lesias Haus verbracht und sind dann zu Flughafen. Falls ihr euch fragt warum wir so oft da waren ;) die 2 waren zu der Zeit grade auf Europareise und das Haus stand ehh leer, die haben uns das dann freundlicherweise angeboten! Ich liebe australische Adventisten :-*

Haben dann noch eine letzte gemeinsame Nacht am Flughafen verbracht um Geld zu sparen und sind dann in unsere Fliege und ein neues Kapitel unserer Reise gestiegen...

Dienstag, 27. September 2011

29.08 – 27.09.2011 Indonesien - Bali, Gili Islands, Lombok

Hallo Freunde,

es ist schon wieder ein extrem schneller Monat vergangen und ich habe mir in dieser Zeit mal so richtig die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, denn nachdem ich erfolgreich den Van und mein sonstiges Hab und Gut an den Mann bzw Frau gebracht habe, habe ich mir einen Urlaub vom Urlaub gegoennt. Ich habe ein viel zu teures Ticket nach Denpasar auf Bali (Indonesioen) gebucht. Eine Alternative waere gewesen nach Neuseeland zu fliegen. Da ich aber nur einen Monat Zeit habe, weil am 2.10. Freunde aus Deutschland nach Sydney zu Besuch kommen, habe ich mich dann doch fuer die heisse, trockene und asiatische Variante entschieden – und ich habe es wirklich keine Sekunde bereut.

Eigentlich war ich vorher nicht ganz von Suedost-Asien ueberzeugt aber nachdem ich in Australien so viel tolles davon gehoert habe, dachte ich mir, ich gebe dem ganzen Mal eine Chance. 
Also hab ich die ersten Naechte am Soka Beach im Westen der Insel verbracht.
Am Flughafen angekommen wird man von einer Horde Taxifahrer empfangen die sofort die besten Freunde sind, die man sich vorstellen kann, zumindest bis zu dem Punkt an dem man ihnen sagt, dass man nicht mit ihnen mitfahren moechte. Das Hotel in dem ich unterkomme, hat mir angeboten mich fuer 350.000 Rupiah vom Flughafen abzuholen. Das sind ca. 30 Euro. Kleine Info: I Euro ist umgerechnet ca. 12.000 Rupiah.
Da ich mir dachte, dass die damit nur Geld machen wollte, habe ich den Airport Shuttle nicht gebucht, weil ich dachte ich komme viel viel guenstiger dahin wenn ich direkt vor Ort frage... Denkste... Der Preis, den die Taxifahrer haben wollten fing grundsaetzlich bei 500.000 Rupiah an, die ham se doch nicht alle. Naja, einen Taxifahrer hatte ich dann soweit, dass ich ihm 380.000 Rupiah zahle. Da es schon fast 1 Uhr nachts war und ich echt total muede war, habe ich eingeschlagen und er hat mich ins fast 2 Stunden entfernte Soka gefahren. Auf der Karte Balis sehen die Entfernungen alle sehr klein aus, aber die Strassen sind oft nicht im besten Zustand und von Verkehrsregeln haben hier die wenigsten etwas gehoert... Auf Bali leben glaube ich ca. 3 Mio Menschen. 2 Mio oder mehr haben nach eigenen Schaetzungen einen Roller. Kein 50ccm sondern das sind hier alles Mopeds mit mindestens 125ccm. Es wird von allen Seiten ueberholt und es stellt sich heraus, dass ein Roller die einfachste und schnellste Moeglichkeit ist von A nach B zu kommen. Die Roller werden auch als allgemeines Transportmittel verwendet. Ab und an findet man Roller auf denen eine ganze Familie beispielsweise zum einkaufen faehrt. Da faehrt der Vater, vor ihm steht sein 4 jaehriger Sohn. Hinter ihm sitzt seine Frau und auf ihrem Schoss das Frischgeborene. Das ganze zusammen nennt man dann Bali Minivan... Da in der Familienkasse auch nicht so viel Geld ist, tragen nur die Eltern einen Helm ;-)
Anderswo findet man auch Roller womit Futtergras fuer Kuehe, 5 Kisten Bier, oder Chipstueten transportiert werden. Um Weg zu sparen wird die Karre dann mehr als vollgepackt. Genauso wirds aber auch bei LKWs und PKWs gemacht...
In Soka habe ich 2 andere junge Deutsche kennengelernt mit denen ich fuer ein paar Tage Sightseeing gemacht habe. Hab mir Straende angeschaut, bin mit nem Roller durch die Gegend gefahren. Hat Spass gemacht.



Von Soka bin ich dann nach 3 Naechten dann nach Sanur in ein Hostel namens Big Pineapple gezogen. Ein echt klasse Ort und jedem jungen Menschen oder jungen Paerchen rate ich dort fuer ein paar Naechte zu stoppen. Tolle Leute, klasse Atmosphaere, ein Swimming Pool, freies Internet, sauber. Die Nacht kostet umgerechnet 7 Euro. Es wird von einem in der Schweiz geborenen Australier betrieben und das merkt man auch. Er hat alles selber gebaut und es ist alles sehr gute Qualitaet - ein kleiner Geheimtip ;-)

Neben dem Hostel gibt es einen Padi Dive Center der fuer Hostelbewohner 10% Discount gibt also habe ich mich ganz kurzfristig dazu entschieden die Open Water Diving Licence zu machen. Hat mich ca. 240 Euro gekostet. Im Vergleich zu beispielsweise Australien ist das guenstig, sehr guenstig ;-) Insgesamt habe ich in Bali und den Gilis 9 Tauchgaenge gemacht. In Korallenriffen, an nem Schiffswrack an Inseln und in Buchten. Es ist eine Sucht und es macht unheimlich Spass. Ich komm ausm Schwaermen gar nicht mehr raus und ich kann jedem nur ans Herz legen einmal einen Tauchgang zu machen, dann werdet ihr verstehen was ich meine. Und als kleine Anregung: Der Mensch weiss aber ueber die Mondoberflaeche als ueber den Meeresgrund. Also probierts aus...









Aber auch wenn man nicht tauchen geht, kann man viel sehen. Ein Schnorchelset gibt einem ebenso einen gigantischen Einblick in das Leben unter der Wasseroberflaeche.




In Sanur habe ich auch Chris und Tom, 2 Englaender, kennengelernt. Das waren echt top Typen. Haben uns auf Anhieb verstanden. Haben zusammen Sightseeing-Trips gemacht, in die Kunststadt Ubud, zu den wunderschoenen indonesischen Reisterassen und Tempeln. Eine super Erfahrung, tolle Bilder und viel Spass. Dazu kann man auf Bali Fahrer buchen, die einen fuer ca 30 Euro den ganzen Tag durch Land fahren und anhalten wo man moechte oder nicht moechte. Je nach Englischkenntnissen koennen einem die Fahrer auch viel Wissenswertes erzaehlen und es ist die wohl beste Moeglichkeit das Land zu sehen.







Ich habe mich auch im Surfen probiert. Bin dafuer nach Kuta gefahren, habe mir am Strand ein Surfbrett ausgeliehen, bin ins Wasser gestiegen, hab mich aufs Brett gelegt, gewartet, die erste grosse Welle mitgenommen und ganz ganz bitter klaeglich gescheitert :-) :-D So gings dann fuer eine Stunde bis ich vor Erschoepfung nix mehr konnte. Ich bin einfach hoffnungslos schlecht in diesem Sport... Und es ist glaube ich einer der ganz ganz wenigen Sportarten wo man sieht wies geht aber man es nicht mal ansatzweise schafft es zu kopieren. Man braucht viele Surfstunden bei einem Lehrer und muss dann taeglich fuer 2 Jahre trainieren um es etwas in den Griff zu bekommen. Dafuer bin ich aber zu geizig und ungeduldig, also habe ich das Surfen nach 2 Tagen sein gelassen ;-) Zumindest sah ich gut mit dem Brett in der Hand aus :-) hehe



Von Sanur sind Tom, Chris und ich dann ins 3 Stunden entfernte, im Nordosten der Insel liegende Amed gefahren. Dort haben wir zusammen 2 Naechte verbracht und mit Rollern die Umgebung erkundet. So eine tolle Gegend, mit Schiffswracken zum tauchen und schnorcheln, tollen Bergen, einem Vulkan und wenig Tourismus. Da Chris berufsbedingt zurueck musste und ich das Land sehen wollte, ebenso wie Tom, haben wir uns auf unsere neuen Roller geschwungen und sind dann an der Nordkueste entlang Richtung Nordwesten um dort auf Manjagan Island zu schnorcheln. Als wir angekommen waren mussten wir aber leider feststellen, dass man auch zum schnorcheln ein Boot mit Fahrer chartern muss um dorthin zu kommen, also haben wir uns kurzfristig dazu entschieden weitere 2 Tauchgaenge an der Insel zu haben ;-) Tolle Erfahrung, hat grossen Spass gemacht. 

Noch in Amed haben Tom und ich dann auch schon Tickets fuer unseren Trip nach Gili Island gebucht. Nach Amed sind wir dann auch wieder zurueck und haben uns aufgemacht auf die so hoch gelobten 3 Nachbarinseln, die zur Insel Lombok, oestlich von Bali, gehoeren. Und die Leute haben nicht uebertrieben. 3 kleine Inseln, Gili Trawangan, Meno und Air, eine schoener als die andere, weisser Sand, tuerkises Wasser, Wahnsinns Korallen, maechtiger Fischreichtum, Schildkroeten und kein einziges Auto auf der Insel. Man kann jede Insel in maximal 1 - 1,5 Stunden umrunden. 
Nach ein paar Tagen Gili T habe ich mich dann von tom getrennt um die anderen 2 Inseln zu erkunden. Gili T ist die sogenannte Partyinsel. Viele Touristen, Bars, Restaurant und Musik. Gewoehnungsbeduerftig.... Habe ich nicht so gemocht. Ein weiterer Minuspunkt ist das Drogengeschaeft. Auf den Inseln gibt es keine Polizei, weswegen sehr offen damit umgegangen wird. Man wird staendig gefragt ob man was haben moechte oder was braucht. Da gehts ueber Gras zu Magic Mushrooms (pilzen) bis zu Pillen. Voll krass. Deswegen bin ich dann auch da weg und weiter nach Gili Meno. Da war dann das genaue Gegenteil der Fall. Eine Totenstille auf der Insel. Da ich aber alleine unterwegs und auf der Insel NUR Paerchen waren wurde ich schnell genervt und war froh dass ich nur eine Nacht da verbracht habe und weiter nach Gili Air gefahren bin. Die Verbindung zwischen den Inseln ist sehr sehr einfach. Man kauft sich fuer 1,5 Euro ein Public Boot Ticket und faehrt dann innerhalb von 15 Minuten zur naechsten Insel.
Gili Air hat mir am besten gefallen. Es war eine gute Mischung der anderen 2 Inseln. Zwar immernoch ruhig aber nicht so ruhig dass man sich langweilt. Viele junge Leute und ein paar Restaurants und Bars. Eine gemuetliche Atmosphaere mit tollen Schnorchelspots.
Geschlafen habe ich auf allen Inseln immer relativ gut und guenstig in Bungalows oder "Homestays" fuer umgerechnet 7-12 Euro, manchmal guenstiger. Fruehstueck war immer drin, es gibt grundsaetzlich Banana-Pancake... soooooo gut :-)








Nach einer weiteren Nacht auf Gili Air gings dann auf die grosse Nachbarinsel von Bali - Lombok. Dort habe ich einen Trip auf den Mount Rinjani gebucht. Chris hat mir den Trip empfohlen also dachte ich mir "Auf gehts Junge, mach mal was. Genug am Strand gelegen!" :-)
Sind in ner Gruppe den Berg hochgestuerzt. Es find flach an und wurde im Minutentakt steiler und steiler. Ich habe diesen Berg gehasst. Jeder Schritt tat weh. Je steiler der Berg wurde, desto kuehler und windiger wurde es aber. Der ganze Trip hoch hat 9 Stunden gedauert, mit Mittagspause usw. Man zahlt fast 100 Euro fuer den Trip, echt viel, wenn man bedenkt dass man seinen Rucksack immernoch selber traegt und sein ganzes eigenes Gewicht immernoch den Berg hochschleppt. Aber es gibt Porter, die die Zelte, das Essen und Wasser tragen. Das sind kleine Einheimische, die mit nichts weiterem als Flip-Flops an den Fuessen und 2 grossen Koerben den Berg hochwatscheln. Das Korbgestell hat dann insgesamt ein Gewicht von 20-25 kg. Die Hoelle und die Jungs machen das jeden Tag und verdienen so ihr Geld. Es ging ueber Stock und Stein, Wurzeln und je hoeher man kam, desto unbegehbarer wurde der Pfad, zum Schluss war es nur noch loses Gestein, man machte 2 Schritte vor und ist einen wieder runtergerutscht. Meine Beine haben mir noch ne Woche danach dafuer gedankt.





Nach 9 Stunden waren wir aber immernoch nicht oben, sondern am Kraterrand. Von dort sind die anderen am naechsten Tag dann Richtung Gipfel, ich habe ein verkuerztes Ticket gebucht, durfte am naechsten Tag also wieder runter laufen, hat mich aber nur 3,5 Stunden gekostet... Dieser Berg war die Hoelle...
Die Nacht haben wir am Kraterrand verbracht, in kleinen Zelten auf ner hauchduennen Isomatte und ich hatte das Pech nen viel zu kleinen Schlafsack zu erwischen. Es waren 5-10 Grad, der Wind fegte nur so ueber uns. habe vielleicht 2 Stunden geschlafen und mir alles wundgelegen, bin ja keine zarte Fee.

Der Ausblick vom Kraterrand war aber mehr als wunderschoen. Es war gigantisch, ein Traum. Sowas habe ich noch nie in meinem Leben gesehn. Man fuehlt sich so klein, winzig klein, alles wirkt so gross um einen...










Nach 4 Wochen Indonesien gings dann aber wieder zurueck nach Australien, genauer Sydney, um auf meine deutschen Freunde Andrej und Ulli zu warten, die fuer einen 3 woechigen Besuch hierher kommen. Thomas wird auch wieder dabei sein. Damit ist die alte WG wieder vereint und bereist gemeinsam Down Under. Wir mieten einen Van und duesen fuer 3 Wochen rum... Wo genau es hingeht weiss noch keiner, das wird sich kurzfristig ergeben. Das ist ja der Reiz der ganzen Sache ;-)
So sitze ich also hier, schaue aus dem Fenster, es regnet!! Ich denke an Bali und finde "Ja Junge, das hast du gut gemacht!!!" Bin sehr gluecklich und dankbar fuer diese Erfahrung.
Wie es weitergeht.... Ach egal... ;-) Bald hoert ihr wieder von mir! Vermiss euch zu Hause...

Sonntag, 28. August 2011

18.08.-28.08.2011 Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis...

Sooo...
In Sydney angekommen, habe ich erst einmal 3 Naechte bei meinen neuen Freunden Lesia und Michael geschlafen. Sie sind echte Freunde geworden und wir sind auf einer Welle... Viel Spass...

Habe auch vorher schon meinen Van im Internet gehabt. Fuer Sydney habe ich 2700$ den in Sydney reingestellt. Es haben sich auch tatsaechlich ein paar interessierte Personen gemeldet die ihn schon vorher sehen wollten. Sonntag bin ich angekommen und Montag gings nach Bondi Beach, da war ich mit ner deutschen Backpackerin verabredet, Julia 29. Sie hat sich den Van angeschaut und nach einer kurzen Probefahrt wurde der Deal fuer 2500$ per Handschlag besiegelt. Yes... :-) Jetzt kanns endlich weitergehen... Hab mich unendlich gefreut... Wieder Geld aufm Konto... Man glaubt gar nicht was fuer ein beruhigendes Gefuehl das in der Hose macht ;-)

Da ich auf einer Welle der Euphorie getragen wurde, habe ich dann einen Tag spaeter direkt einen Flug nach Bali/Indonesion gebucht... :-) Ist zwar etwas teuer, aber am 29.08. geht mein Flieger und erst 4 Wochen spaeter gehts dann wieder zurueck... Ich will viele Sachen machen, Surfen, Tauchen, die Insel sehen... Ich weiss aber noch gar nicht was auf mich zukommt... Egal... No Risk No Fun...

Am Mittwoch ist auch mein guter Freund Henner in Sydney angereist... Er hat die letzten 3 Monate in Australien verbracht und ist von Cairns nach Sydney gereist... Meine Guete, der Mann hat mehr gesehen als ich in mittlerweile 8 Monaten... Puh... Aber ich arbeite daran, jetzt gehts los ;-)
Haben jetzt gemeinsam ein paar schoene Tage erlebt. Habe etwas Stadtfuehrer gespielt und mal wieder ins Backpackerleben reingeschnuppert, ein Zimmer mit 5 Leuten teilen, in der selben Kueche mit vielen Reisenden kochen, abends mit wildfremden Menschen Gespraeche anfangen... Ich liebe dieses Leben!!!







Naja, morgen geht mein Flug um 11....
Ich werde sicher Millionen hammergeile Bilder machen und hier posten...

Wuensche euch alles Gute weiterhin :-*
Euer Ilia

Mittwoch, 17. August 2011

13.08. - 17.08. Same Shit, Different Day....

Da bin ich nun wieder, Mildura...
Eigentlich hatte ich mit dem Kapitel abgeschlossen, aber mein Van bringt mich wieder zurueck. Er verbraucht einfach zu viel. Es wuerde sich kein Roadtrip lohnen, es tut einfach weh zu sehn wie die Nadel fast beim Angucken schon sinkt und der kleine 45l Tank schon nach 300km alle ist... Der Plan war ihn schnellstmoeglich zu verkaufen, ein neue Muehle zu finden und dann loszufahren...
Mildura ---> Ayers Rock ---> Darwin ---> Broome ---> Perth

9000km in 6 Wochen. 6 Wochen, da am 02.10. schon Andrej und Ulli nach Sydney zu Besuch kommen.

Naja mein Megaplan wurde aber ziemlich schnell mit der Realitaet konfrontiert. Der Van geht einfach nicht so leicht weg und was neues in meiner Preiskategorie ist hier offensichtlich auch nicht aufzutreiben. entweder man ist bei schrottmuehlen unter 1000$ wo man direkt weiss dass die es nicht mal aus der stadt schaffen oder es geht bei ueber 4000$ weiter. Zu viel Geld im Moment fuer mich...

Naja, Plan B ist einfach nach Sydney zu fahren, versuchen den Van in Kings Cross, wo ich die Muehle aufgegabelt habe, zu verkaufen und dann waehrend einem Nebenjob auf Familie Janzen zu warten. Ich denke dieser Plan wird in die Tat umgesetzt werden, auch wenn ichs nicht will, es bleibt mir keine andere Wahl.

Etwas erfreuliches gibt es aber zwischendurch auch mal wieder. Habe mich fuer das 2. Visum beworben und nach nur 2 Tagen die Zusage bekommen... Der Druck ist wieder etwas raus und ich kann in Ruhe planen wie es hier weitergehen soll. Eins steht fest: Ich muss in meinem und dem Sinn meiner Familie mal etwas Gas geben und nicht so lange rumtroedeln und Freundschaften aufbauen... Ich sollte wieder anfangen Backpacker zu sein, Duschen suchen, am Strassenrand schlafen... Wie es sich gehoert ;-)

Es wird nun also am Sonntag nach Sydney gehen, wo ich dann einfach weitersehe... Bis dahin

Glueck auf ;-)

21.07. - 12.08. Einsamkeit Part 2 mit einmaligen Erlebnissen...

Aus Sydney zurueckgekommen, gings direkt wieder los mit der Arbeit. Es gab viel zu tun... In einer Woche kommen die "Cowboys" zum Ziegen jagen... Zaeune musste praepariert werden fuer die Ziegen...

Ich hol mal etwas weiter aus, um die Sache etwas naeher zu bringen:
Es gibt hier im Prinzip 2 verschiedene Arten von Zaeunen. Einen normalen Drahtzaun, mit 5 Bahnen Draht, reicht aus damit die doofen Schafe nicht durchgehen. Oben kommt dann noch Stacheldraht dran, um auch ein paar Kuehe fern davon zu halten. Ziegen sind aber weitaus cleverer und vor allem sturer, die gehen ueberall durch, wo ihr kopf durchpasst, wenn nicht beim normalen durchgehen, dann wird eben Anlauf genommen, der Kopf gesenkt und mit den Hoernern voraus in das Hindernis gerannt. Deswegen wird fuer Ziegen spezieller Maschendraht ausgerollt und dann an den Pfosten befestigt, unten und oben kommt dann noch Stacheldraht dran, damit auch der sturste Ziegenbock merkt, dass er einfach woanders hingehen sollte...

Das sich zu dieser Zeit alles ums Ziegentreiben dreht, haben wir kilometerweise Maschendraht ausgerollt, Pfosten repariert, Tore instandgesetzt oder neu gebaut. Ich habe mittlerweile schon einen ganz guten Erfahrungsstand, was Schweissen angeht. Das macht echt Spass... Aber aufgepasst liebe Kinder: Nicht zu viel schweissen und vor allem den Leuchtstab nicht im Genitalbereich handhaben... Dann werden aus ganz vielen kleinen Kindern auf einmal gar keine Kinder mehr... ;-) Etwas Bildung zwischendurch muss sein...

Naja, am Sonntag sind dann auch die sogenannten Cowboys angekommen. das waren 4 Kerle + die Perle von einem Kerl namens Jonno. Es wurden 4 Motorraeder angekarrt und ein Gyrocopter, was so viel ist wie ein Ein-Mann-Hubschrauber ohne Kabine...


Am Montag gings dann los, und Thomas und ich waren mittendrin. Ich auf nem 250ccm Quad und Thomas auf nem 250cmm Dirtbike. Hat riesen Spass gemacht, auch wenn wir uns nicht wirklich willkommen gefuehlt haben. Zum Schluss hin hat sich rausgestellt dass diese Leute uns gar nicht mochten, zumindest Jonno und seine Perle. Um uns dann noch mehr an die Karre zu fahren, haben sie dann unserm Boss Robin erzaehlt wie unfaehig wir waeren mit den Motorraedern umzugehen. Wir waren ziemlich enttaeuscht von der Truppe aber gestoert hat uns das dann im Endeffekt doch nicht wirklich...
Bevor wir aber Ziegen jagen konnten, ist der Heli erstmal losgeflogen und hat auf dem Riesengrundstueck nach Ziegen gesucht und wir sind dann dahin und haben sie in sogenannte Fallen getrieben. Waren im Endeffekt aber nur Gehege von wo die Biester dann mit dem LKW abgeholt werden und zum Farmhaus gebracht werden.


Die letzten 2 Tage bin ich dann nur noch LKW gefahren. Da die Cowboys die Ziegen relativ weit weg gejagt haben, war die Strecke zur Falle ca. 45 Minuten Fahrt durch den Busch entfernt. Stumpfe Fahrerei... Man hat ca. 5 Fuhren am Tag geschafft. Und man musste die Ziegen ja nicht nur durch die Gegend fahren, sondern vorher auch in den LKW bekommen. Jeder, der schonmal was mit Ziegen zu tun gehabt hat, weiss dass diese Drecksdinger stur ohne Ende sind. Und ihr kennt auch nur die "Hausziegen". Das sind aber wilde Ziegen, die noch nie in ihrem Leben mit Menschen zu tun hatten. Die wissen nicht was abgeht und drehen teilweise total durch... Clever war es immer die Ziegen haeppchenweise in den LKW zu bekommen. Manchmal waren die Fallen aber so unguenstig dass es teilweise ne Stunde gedauert hat, bis man 60 Ziegen in dem doofen LKW hatte. Fuer Fluchtversuche haben die echt alles unternommen. Weeeeeeeeit Anlauf genommen und dann mit voller Karacho in den Zaun, dann realisiert, dass da kein Ausweg ist und dann wieder zurueck zur Gruppe. Bei Ziegen traut sich auch keiner Entscheidungen zu treffen. Jeder verlaesst sich auf den anderen und wenn einer aus Versehen losrennt, jagen alle anderen hinterher. Auch hier gibts wieder, wie beim Menschen eine Hirarchie :-) Zuerst kommt ja grundsaetzlich der Mann, der sagt wos langgeht, dann kommen die Frauen die einfach stumpf hinterherlaufen und dann die kleinen Ziegen die immer schoen der Milchbar nachlaufen... Wenn man zum Schluss nur noch einen Haufen Nannies und Zicklein hat ist ein besonderes Phaenomen zu beobachten. Die wissen auf einmal nicht wohin mit sich :-) Ich sag ja, wie beim Menschen... :-D Irgendwie muss man die dann in die richtige Richtung lenken und dann gehn die von selber in den LKW.... Wahnsinn :-) Ebenso ist auffallend das maennliche Ziegen sogar auf der Flucht an nichts anderes denken, als eine fruchtbare Nanny zu decken. Es ist echt schlimm und die jagen teilweise stundenlang ein und derselben Ziege hinterher, nur um einmal den Gentopf umzuruehren...

Ich bin den LKW von einem der Cowboys gefahren. Jonno's Pueppchen ist Robins LKW gefahren. Wenn Ziegen Angst haben draengen die furchtbar rum. Es wird gequetscht und geschoben, Maennchen springen auch gern einfach mal auf andere Ziegen und ignorieren einfach das Geschrei unter ihnen. Ziegen sind auch unglaubliche Schauspieler. Ich weiss ja, dass es unangenehm ist, wenn man in ner Gruppe irgendwo steht und von hinten nur geschoben wird, aber das nehmen die direkt als Grund um wie bescheuert zu schreien, als ob es kein Morgen gibt.
Zurueck zu den LKW: Mein LKW hatte zwei unterteilte "Raeume", Robins LKW ist ein grosser Raum fuer die Ziegen. Mir ist bei der ersten Fahrt eine Ziege totgetrampelt worden. Jonnos Liebe hats aber geschafft pro Fuhre mindestens 2 Ziegen in den Ziegenhimmel zu schicken. Hat sie aber nicht weitergestoert... Wurden am Ende einfach neben den LKW geschmissen und liegen lassen. Wer durfte es am Ende aber wieder wegmachen?? Ja, die Deutschen... Was fuer eine Aktion... Nachdem Ziegentreiben war dann Wochenende, sind dann am Sonntag wieder auf die Farm und mussten dann die Dinger loswerden. Die Augen waren schon laengst von Kraehen ausgepickt, manche Ziegen waren schon von Wildschweinen angeknabbert worden und die Ziegen selber haben schon einen verfluchten Verwesungsgeruch aufgelegt. Thomas hat als erster angefangen zu wuergen. Elli hat konsequent die Tueren des Autos geschlossen gehalten, natuerlich von innen und kurz vor Schluss ist mir der Verwesungsgeruch auch zu Kopf gestiegen und dann haben Thomas und ich im Chor gewuergt... Wie ekelhaft... Koennte jetz auch schon wieder anfangen zu wuergen....


Da Robin der Truppe erzaehlt hat, dass wir so viel wie moeglich Erfahrung von der Farm mitnehmen moechten, hat Jonno eine ca. 3Jahre alte Ziege ausgesucht und sie dann fuer uns "zubereitet". Schlachten, ausnehmen, kochen, grillen, etc....



Ich kann euch sagen liebe Freunde, ich habe selten in meinem Leben solch hammerleckeres Fleisch gegessen... Es war koestlich... Wahnsinn...

Naja, im Endeffekt haben wir dann in 4 Tagen 1800 Ziegen eingefangen, was eine Riesenleistung ist, meiner Meinung nach. Von den Fallen gings zum Farmhaus und von dort aus dann mit dem LKW zum Schlachthaus. (By the way: Wusstet ihr dass Ziegenfleisch das meistgegessene Fleisch der Welt ist???)
Pro Ziegenkopf bekommt Robin 40$, das bedeutet er hat mal eben in 4 Tagen 72000 $. Nach Abzug der Cowboys wird denk ich immer noch gute 50 Riesen uebrig geblieben sein... Wahnsinn...







Naja, nach der Ziegentreiben wurde dann wieder etwas an Zaeunen rumgebaut und dann habe ich mich dazu entschieden am 12.08. wieder nach Mildura zu fahren um meinen Van an den Mann zu bringen. Die Karre verbraucht einfach zu viel, das lohnt sich nicht! Das Autofahren macht so auch keinen Spass... Wir werden sehen was passiert....