Dienstag, 26. April 2011

15.04. - 27.04. Adelaide, Renmark, Mildura

Nach dem schoenen Aufenthalt in Kangaroo Island war dann mal wieder etwas Abwechslung angesagt! Es ging nach Adelaide. Vorher haben wir uns im Harvest Office in McLaren Vale angemeldet und hatten auch einen Job fuer Montag zugesichert bekommen... Also erstmal das Wochenende in Adelaide verbringen. Haben im Hostel eingecheckt und haben dann etwas die Stadt angeschaut und sind Abends weggegangen. War mal wieder etwas neues... Natuerlich habe ich dort wieder jede Menge Leute getroffen, die mir vorher schonmal auf meiner Reise ueber den Weg gelaufen sind... ;-)

Im Prinzip ist Adelaide gemuetlich, nicht zu viel los in der Innenstadt und alles ganz gechillt... Leider bin ich seit meinem Roadtrip nicht scharf drauf durch Staedte zu laufen und mit alles anzuschauen! Deswegen habe ich es in Adelaide nur auf die Partymeile und ins Museum of South Australia geschafft... Letzteres hat sich aber 100% gelohnt und war sehr interessant!!

Sonntag sind wir dann noch nach Glenelg gefahren, ein kleiner Strandvorort von Adelaide... Der Name ist witzig, aber furchtbar unkreativ. Beim genaueren hinschauen koennte man meinen der Stadtgruender hiess Glen und hat einfach seinen Namen gespiegelt und "Glenelg" draus gemacht... Was fuern Kanister... In Glenelg sind wir etwas an der Promenade langeschlendert und haben tatsaechlich unseren ersten wilden Delpfin in der Bucht gesehen... Er ist bis zu 5 m an uns heran gekommen... Ich mage diese Fische, habe ich festgestellt und hiermit begruesse ich den Tierschutz ;-) Speziell fuer Delfine...

Markus und Axel, meine Travelmates, mussten die Regio fuer ihr Auto verlaengern. Die laeuft immer ein Jahr und je nach Staat ist es wenig bis sehr viel Aufwand das ganze zu verlaengern. Mein Van ist in Western Australia angemeldet, wo ich sehr wenig Verwaltungsaufwand habe. Musste nur ins Internet und fuer ein weiteres Jahr bezahlen. Die Karre von den Schwaben ist aber in New South Wales angemeldet, dem wohl strengsten Staat. Dort muss man regelmaessig zum TUEV und die Verlaengerung vor Ort vornehmen (Angaben ohne Gewaehr, kann mich auch irren, ich blicke die Buerokratie hier ehh nicht so)...

Naja, worauf ich hinaus will, Axel ist nach New South Wales gefahren um das ganze Zeug mit dem Auto zu klaeren und Markus ist uebergansweise bei mir "eingezogen". Wir haben uns dann auf den Weg nach McLaren Vale gemacht. Dort sind wir dann noch einkaufen gegangen und haben ne Gruppe deutscher backpacker getroffen. Haben die gefragt wie die Arbeitssituation hier so ist... Sie haben uns dann die Geschichte erzaehlt wie kompliziert es da fuer Backpacker ist bezueglich Unterkunft und Arbeit und ich habe mich wieder nach Lilydale zurueckversetzt gefuehlt... nach dem Gespraech mit den Deutschen haben Markus und ich uns dann kurzfristig entschieden nicht zu dem Job zu gehen und wieder Richtung Adelaide zu fahren. Auf dem Weg dorthin haben wir dann am Strassenrand in einem anderen Vorort mit Strandblick geschlafen...

Am naechsten Tag war dann der Tag an dem ich Thomas vom Flughafen abholen musste. Thomas ist mein ehemaliger Mitbewohner aus Detmolder Zeiten. Er war seit Februar in Neuseeland unterwegs und war dann auf der Suche nach Arbeit. Da es in Neuseeland eher schwierig ist, hat er sich kurzfristig entschieden nach Australien zu kommen und mir Gesellschaft zu leisten :-)
Um noch die Zeit totzuschlagen bis ich ihn holen musste, waren Markus und ich in Hahndorf, dem groessten deutschstaemmigen Ort in Australien. War ganz witzig zu sehen wie die Australier krampfhaft versuchen an dieser Geschichte festzuhalten und damit auch noch Geld zu verdienen... Deutsch ist in diesem Ort nichts mehr, ausser die Flaggen die vor jedem Shop haengen und der Tante-Emma-Laden im Ortzentrum...

Mit Thomas haben wir uns dann auf den Weg nach Renmark gemacht, oestlich von Adelaide, wo wir gehoert haben dass dort Orange-Picking-Jobs sein sollen... Das hat sich auch angeboten, da Axel sowieso in der Richtung ist! In Renmark mussten wir leider feststellen dass die Picking-Saison noch nicht angefangen hat, also sind wir weiter nach Mildura, weil wir erfahren haben das dort auf jeden Fall ein Job auf uns wartet.

Tatsaechlich durften wir 2 Tage spaeter ran ----- Dachten wir... Am besagten Tag mussten wir um 7:30 am Hostel von unserm Chef sein um dann den Job zu bekommen. Er kam aber total verpennt aus seinem Zimmer und hat uns gesagt, dass es keinen Job gibt, wegen dem 'schlechten Wetter'. Son Quatsch, es hat vor 2 Tagen in der Nacht geregnet... Wir waren stinkesauer und sind wieder abgezogen...

Im Harvest Office haben wir dann die Nummer von einem Tuerken bekommen. Schlechtes Geld und schlechte Bedingungen... Kann ja super werden. Der Job war verdorrte Aeste von Weinreben zu reissen. Und es gibt ganze 22 Cent pro Weinbaum... Was fuer ein Witz... Hoechstmotiviert und voller guter Laune sind wir zu diesem Job gefahren und fingen an. Im Endeffekt  haben wir fuer 100 Baeume (22 Dollar) 4 Stunden gebraucht... Ist das nicht super??? Und noch dazu hatten Thomas und ich keine Handschuhe, also hatten wir zu den 22 Dollar auch noch jede Menge Blasen an den Haenden. Kann es was schoeneres geben??? Zu diesem Zeitpunkt habe ich das erste Mal in Australien ernsthaft darueber nachgedacht wieder nach Hause zu fliegen.... Ihr koennt euch also vorstellen dass ich ziemlich angereizt war...
Wir haben uns dann jeder 22 Dollar auszahlen lassen und sind abgehauen. Da aber das Osterwochenende vor der Tuer stand, gabs leider keine weiteren Jobs...
Wohl oder uebel mussten wir also warten bis Ostern vorbeigeht...

Am Samstag bin ich dann aber mal wieder in die oertliche Kirche gegangen und hab etwas Kraft getankt...

Dort ist mir dann zur Abwechslung mal wieder was tolles passiert. Ich habe Kiata kennengelernt (Wunder Nummer 8)... Ein samoanischer Auswanderer, der mir quasi BEFOHLEN hat mit ihm und seiner Familie zu Mittag zu essen... Ich wurde noch von einer anderen netten Frau eingeladen, jedoch hatte ich ja jetz keine Wahl mehr ;-)
Kiatas Familie ist riesig. Er hat 5 eigene und 3 adoptierte Kinder und 2 Nichten waren ueber Ostern zu Besuch.
Nach dem leckeren Essen hat er dann angeboten dass wir 4 Jungs bei ihm wohnen duerfen... Ich hab mich nur gefragt wo wir alle schlafen sollen, habe dann aber zugesagt :-) Am gleichen Abend sind wir dann vorgefahren und haben nach dem Essen unser Lager aufgeschlagen. Haben uns aber dazu entschieden im Auto zu schlafen um nicht zu viel Platz in Anspruch zu nehmen.

Zusaetzlich zur Unterkunft hat Kiata uns dann am Ostersonntag dann zum Weintraubenpfluecken mitgenommen.... Das hat sich dann in etwa dem Stundenlohnniveau des Tuerken angepasst, jedoch mit weitaus einfacherer Arbeit. Ich glaube wir haben 3 Tagen 70 Dollar verdient... Wir haben das ganze im Endeffekt aber nur als Beschaeftigungsmassnahme gesehn...

Nach Ostern gehts also wieder auf Jobsuche... Ich hoffe es geht bald wieder bergauf....

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